Kunstwerke die Sie zum Staunen bringen
Der Künstler
Schon seit meiner Jugendzeit faszinierten mich wissenschaftliche Themen und auch Kunst. Mit 14 Jahren machte ich meine erste Bekanntschaft mit dem Mikrokosmos. Und – Verborgenes und Buntes zog mich in ihren Bann. Beruflich war ich mit der Entwicklung von Anstrichmitteln beschäftigt. Pigmente gehörten also zu meinem farbenfrohen Alltag. In diesem Zusammenhang machte ich meine ersten künstlerischen Erfahrungen. Ich arbeitete an Zentrifugalbildern, bei denen die Fliehkraft und die Platzierung der Farben geschickt in Szene gesetzt wurde.
„Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen – und habensich, eh‘ man es denkt, gefunden.“
Johann Wolfgang von Goethe
Faq
Wie haben Sie den Mikrokosmos für die Kunst entdeckt?
Die Buntheit des Mikrokosmos hat mich 1999 spontan dazu inspiriert, seine unsichtbare Welt in Form von Gemälden sichtbar zu machen. Ferdinand Julius Cohn berichtete schon 1872 über diese Farbenvielfalt. Ich entdeckte aber im Laufe meiner Arbeiten ein weiteres künstlerisches Potenzial im Mikrokosmos. Wenige Mikroorganismen besitzen die Fähigkeit sehr komplexe Bilder zu komponieren. Dazu reicht ein winziger Ausgangspunkt. Das Malen nannte ich „Bacteriographie“ und die Kompositionen „Bacterioästhetik“.
Was waren Ihre ersten Erfahrungen?
Es handelt sich um Disziplinen mit höchsten wissenschaftlichen und künstlerischen Anforderungen. Das war schon nach den ersten Versuchen mein Eindruck.
Wie gelangen Sie zu Ihren Kandidaten, Ihren Künstlern aus dem Mikrokosmos?
In erster Linie durchforste ich Luft und Wasser. Dort findet man auch die meisten Farben. Aber auch Bodenproben, Schneeflocken, Lebensmittel und Sandproben liefern mitunter interessante Organismen. Das „Fangnetz“ im Mikrokosmos stellt die Petrischale dar.